Gefahren

Wasserschildkröten können ertrinken!

Ich bin mir sicher, es ist Todesursache Nummer eins bei der Haltung dieser Tiere im künstlich angelegtem Gartenteich.

Die meisten unserer Gartenteiche werden mit Teichfolie ausgelegt.

Diese kann für unsere Emys zu einer tödlichen Falle werden! Die Folie ist derart rutschig, das die Schildkröten, wenn die Tiere noch jung oder aber in der kühleren Jahreszeit träge sind, ein manchmal tödliches Hindernis darstellt.

 

Die Schildkröten wandern vom Grund des Teiches, an den Seiten der Teichfolie hoch, um zum atmen an die Wasseroberfläche zu gelangen.

Teichfolie ist so glatt, das die Tiere dabei immer wieder abrutschen.

 

Es ist umbedingt erforderlich, irgendeine Art der Kletterhilfe an den Teichwänden anzubringen. Ich habe mich für Ufermatten von Naturagart entschieden, und habe den kompletten Teich damit ausgelegt und die einzelnen Bahnen zusammengenäht, damit die Tiere nicht darunter geraten und sich verklemmen können, auch dies ist wichtig!

Diese Ufermatten sind aus Kunststoff, grün und nahezu unverrottbar. Sie sind aus einem filzartigem Geflecht und selbst kleinere Wurzeln können diese durchdringen, was nach einiger Zeit sehr natürlich ausschaut, wenn sich alles zurecht gewachsen hat.

Mittlerweile gibt es speziellen Ufermattenkleber, mit dem man die einzelnen Bahnen selbst unter Wasser noch zusammenkleben kann, das klebt meiner Erfahrung nach so mittelgut....

Im Internet gibt es mehrere Anbieter dieser Materialien. z.B. auch über Ebay.

 

Seit ein paar Jahren gibt es auch so genannte Verbundmatten zu kaufen, die man dann mit Zement einschlämmt, hier baut man dann einen Teichboden wie aus Stein, sicher auch eine Rutschfeste Alternative.

 

Mit Kokosmatten aus dem Baumarkt habe ich persönlich schlechte Erfahrungen gemacht, die fallen nach ein, zwei Sommern auseinander und zerlegen sich in ihre Einzelteile.

 



Eine Warnung an alle zukünftigen Schildkrötenbesitzer!

Meine eigene traurige Geschichte

 

Meine erste Erfahrung mit meinen neuen Schildkröten war damals dramatisch.

Ich hatte meinen Teich schildkrötengerecht aufgerüstet.

Die neuen Bewohner zogen im Frühjahr bei uns ein und alles schien super hinzuhauen.

Die Kleinen waren fünf Jahre alt und sollten vom Aufzuchtbecken des Züchters zu uns direkt in den Teich umziehen.

Wir hatten ein ausgesprochen warmes Frühjahr, die sechs Kleinen sonnten sich alle gemeinsam auf Ihrer Schwimminsel und sahen sehr zufrieden aus.

Nach etwa 14 Tagen kam ein Wetterumschwung. Es regnete und wurde noch einmal richtig kalt. Meine neuen Bewohner sonnten sich jetzt natürlich nicht mehr jeden Tag über mehrere Stunden.

Erst als die erste tote Schildkröte fand, begriff ich, das hier irgendwas völlig schief gelaufen war.

Nach einem Telefonat mit dem Züchter ließ ich sofort das gesamte Wasser aus dem Teich und von den sechs Schildkröten lebten nur noch drei!

Ich war in Tränen aufgelöst.

 

Was war passiert?

Ich hatte den Rat des Züchters befolgt und die Schildkröten konnten den Teich an allen Seiten des Ufers bequem über eine "Ufermatte" verlassen. Diese reichte bis etwa 40 cm in den Teich herab. Das sollte doch genügen, dachte ich.

Dem war nicht so, die jungen Tiere, die sich in Ihrem neuen Terrain noch nicht so gut auskannten, waren durch die Kälte träge geworden und bei Ihren vergeblichen Versuchen vom Teichgrund nach oben zu klettern, immer wieder an der rutschigen Teichfolie des unteren Bereiches abgerutscht.

Die armen Tiere waren qualvoll ertrunken.

 

Ich hatte die Nase gestrichen voll und hätte die Tiere, die überlebt haben, am liebsten sofort wieder abgegeben. Aber der Züchter war weit weg.

Damals musste schnell was passieren: Die Tiere kamen in ein Aquarium und der Teich bekam von mir ein "Kleidchen" angezogen.

Ich vernähte die "Ufermatte" bis in den letzten Winkel das Teiches.

Eine Höllenarbeit.

Aber es hat sich gelohnt. Bis zum heutigen Tag ist es nie wieder zu einem derartigen Unfall gekommen.

 

Wollen Sie immer noch Schildkröten haben?

Diese Tiere sind wirklich großartig.

Aber ich beschwöre Sie! Denken sie bitte nicht, das mit Ihrem Teich wird schon irgendwie gehen. Die armen Tiere sind immer die leidtragenden.

 

Ich bin davon überzeugt, das schon sehr, sehr viele Schildkröten den gleichen Tod gestorben sind, wie meine damals im Jahre 2003.


Waschbär, Ratten und Co

Grade die kleinen Emys haben viele Freßfeinde: Reiher, Krähen und Andere würden ohne Schutzumzäunung sofort zuschlagen, wenn sich eine Möglichkeit bieten sollte.

Aber auch die ausgewachsenen Tiere haben einen Feind Nummer Eins: Der Waschbär!

Sollten Sie an einem Ort wohnen, wo dieser bereits heimisch ist, haben Sie ein schwer lösbares Problem! Schildkröten sind eine seiner Leibspeisen, bitte bedenken Sie dies.

Aber jetzt auch noch etwas positives, Katzen der Nachbarn die häufig an unserem Teich herumschleichen, zeigten noch nie besonders großes Interesse an unseren Kröten. Eine Garantie kann ich hier aber natürlich nicht geben.

Und ich habe zwar schon von Hunden gehört, die Schildkröten verletzt oder getötet haben sollen, aber mein Hund und alle anderen die im Laufe der Jahre bei uns zu Gast waren, interessierten sich kaum für die Schildkröten.